Am Wochenende durfte ich das Kinder-Spielplatz-Projekt „Jogibär“ in Düsseldorf kennen lernen. Aufbauend auf der New Yorker Idee „Metro Ministries“ von Bill Wilson sollen auch in Düsseldorf Kinder viel Spaß und positive Gemeinschaft erleben.
Einmal im Monat gestaltet das Mitarbeiterteam einen Gottesdienst für Kinder am Samstagnachmittag auf einem Spielplatz. Eingeladen wird im Vorfeld persönlich in den angrenzenden Häusern. Familien sollen die Mitarbeiter kennen lernen, um ihnen vertrauen zu können und zu wissen, dass die Kinder dort in guten Händen sind. Ein buntes Programm aus kindgerechten Spielen, Songs, einer biblischen Botschaft und leckeren Süßigkeiten bzw. Preisen zieht regelmäßig bis zu 100 Kinder an. Dabei ist der Jogibär ein besonderer Star, der mit den Kindern tanzt oder einfach geknuddelt werden kann.
Eingängige Lieder mit einfachen deutschen Texten werden mit den Kindern geübt und gesungen. Verbunden mit passenden Bewegungen lernt so jedes Kind, dass es wertvoll und geliebt ist und in Frieden mit anderen Menschen leben kann. Für eine OpenAir-Veranstaltung mit Kindern ist dabei weder ein Gesangbuch noch eine Medieninstallation wirklich passend. Die meisten Kinder singen die Texte auswendig mit, aber um sie leichter zu lernen, werden sie auf großen Pappen aufgemalt. So kann man sie bei Bedarf leicht mitlesen. Gerade auch die Eltern, die teilweise auf den Spielplatz kommen und bei einer Tasse Kaffee mit zuhören.
Die Botschaft (diesmal „Denke nach, bevor du sprichst“ nach Prediger 5,2) wird neben kurzen Erzählungen von persönlichen und biblischen Geschichten auch durch Objekte visualisiert. So können sich die Kinder gut merken, worum es geht. Ein Schwert zum Beispiel ist ein sehr mächtiges Werkzeug und kann je nach Einsatz Menschen verletzen oder auch Menschen beschützen und ihnen helfen. So ist das auch mit unseren Worten – sie können verletzen oder helfen, je nachdem, was wir sagen. Also sollten wir gut überlegen, ob wir anderen Menschen hilfreiche Dinge sagen oder sie beleidigen und damit verletzen.
Am Ende bekommt jedes Kind noch den Merkvers auf einer kleinen Karte zum Mitnehmen. Praktische Gegenstände, gedruckte und gemalte Plakate und Spruchkarten sind also ganz lebensnahe Medien, die hier genutzt werden. Außerdem die persönliche Begegnung im Gespräch, bei Spiel und Spaß, Hausbesuchen und gemeinsam Fußballspielen. Und nicht zuletzt die liebevolle Umarmung des großen Bären oder eines Mitarbeiters. So transportiert die Veranstaltung ganz ohne „moderne Massenmedien“ gute Gedanken passend an eine Zielgruppe vor dem Smartphone- und Interneteinstieg. Klar gibt es auch eine Website und Facebook-Seite mit Informationen für Erwachsene, aber für die Kinder zählt noch ganz die haptische Erfahrungswelt.
Mein Resümee des Wochenendes: Es ist gut, viele Methoden und Tools zu kennen und kontextsensitiv auszuwählen, was wo passt 🙂